Archiv für den Monat: Februar 2010

return-path bei php mail() erzwingen

Bei machen Webhostern kann es sein, dass die sendmail Konfiguration einen header Eintrag in der Form von

$header .= „Reply-To: test@example.com\n“;

einfach nicht akzeptiert (Nein, es liegt nicht am fehlenden \r, soviel sei gesagt).

Ursache hierfür ist die Einstellung von sendmail, die solche Einträge mit den eigenen Einträgen überschreibt und heraus kommt dann sowas:

Reply-To: meinpc@localhost

Das ist natürlich Müll.

Allerdings kann man diesen Parameter mit der 5ten Option von PHP’s mail() überschreiben. Dazu fügt man am Ende den ‘-f’ Paramater für sendmail an, das Ganze sieht dann so aus:

mail($zieladresse,$subject,$body,$header,” –f test@example.com”);

Somit wird der Mail der gewünschte return-path verpasst.

MySQL – Den richtigen (Daten)typ kennen

Am Wochenende sah ich mir ein Script eines anderen Programmierers an … der Webmaster des Scriptes hatte eine Frage und zur Beantwortung benötigte ich Zugang zum Script. Nach langen Erklärungen, was denn genau passieren soll und was denn aktuell wirklich passiert, stieß ich auf einige Besonderheiten im Script.

Nun, den Fehler konnte ich beseitigen und der Webbi bat mich dann gleich mal, ob ich denn mal über den Code an sich sehen könnte, “ob man da noch was rausholen kann, so, Geschwindigkeitstechnisch”. “Immer”, denke ich mir und sehe mir das ganze so.

Okay, optimal war der Code nicht, eher genau das Gegenteil. Mein Kommentar war dann, dass, wenn der Webbi das ganze schnell haben will, er sich doch bitte einen _guten_ Programmierer holen soll, der das ganze mal neu macht. Der alte Code wäre dafür nicht geeignet. Der Webbi war nachher froh, dass der alte Code das macht, was er wollte und damit ist die Geschichte erstmal beendet.

Warum schreibe ich das ganze?
Nun, im Code fiel mir auf, dass ziemlich viele Variablen gegen die Datenbank geprüft wurden, nur für den Zweck, ob in einem Datenbankfeld – sinngemäß – ja oder nein steht. Dieses ja-oder-nein wurde dann aber in einem Zahlenfeld in mySQL gespeichert – soweit, so gut – nur eben ein INT(1).

Und nun zum Sinn dieses Postings: Lieber Programmierer, du brauchst in der DB einen Platz um “ja” oder “nein” zu speichern? Dann minimiere “ja” zu 1 und “nein” zu 0, soweit kamst du ja schon. Nun noch die Auswahl des geeigneten DB-Typen und da hast du gepatzt.

Ein INT(1) speichert eben NICHT nur eine Zahl mit der Länge 1 (also 0 bis 9), sondern einen 4 Byte großen Integer Wert, den du mittels “ZEROFILL” dann auf die in den Klammern angegebene Zahl mit 0 auffüllen kannst. Habe ich ein INT(3) Feld und speichere dort die Zahl 4 rein, dann steht da 004; in ein INT(3) kann ich aber auch die Zahl 123456 schreiben und habe kein Problem damit, da ein 4-Byte INT Zahlen von 0 bis 4294967295 (UNSIGNED) oder von –2147483648 bis 2147483647 (SIGNED) speichern kann, egal was in Klammern steht.

Um Speicherplatz zu sparen nimm bitte den Datentyp TINYINT, der speichert nur 1 Byte große Zahlen, also von 0 bis 255 (UNSIGNED) oder –128 bis 127 (SIGNED).

Zur weiteren Info lies dir die folgenden beiden Links durch:
http://dev.mysql.com/doc/refman/5.1/de/numeric-types.html
http://dev.mysql.com/doc/refman/5.1/de/storage-requirements.html

Refactoring – Alter Code im neuen Kleid … nicht nur für PHP

Grade in einem Code gefunden, der Aufruf der Funktion ‘getSession()’. Und nun mal die Preisfrage an alle PHP-Pro’s: Wieviel Code davon muss wirklich sein?
Aber erstmal der Originalcode:

function getSession(){
  $akt_timestamp = getTimestamp();
  $ses_timestamp = $_SESSION[getSession_Timeout()];
  if($akt_timestamp > $ses_timestamp){
    return false;
  }
else{
    if($akt_timestamp < $ses_timestamp){
      return true;
    }
  }
}
function getTimestamp() {
  return time();
}
function getSession_Timeout(){ return „usrTimeout“; }

*wow* Das sind 3 Funktionen, die ineinandergreifen, was?
Und nun – nochmal – die Preisfrage: Wieviel Code davon muss sein?
Ich behaupte: Nicht so viel, wie oben steht.
Beweis? Ich refaktorisiere den Code oder neudenglisch: Ich mache refactoring! (Ich red’ da lieber deutsch, aber jeder wie er/sie will).
Betrachten wir die Anforderungen:

  • beim Aufruf der Funktion getSession() wird eine Rückgabe vom Typ Boolean erwartet, dies sollten wir beachten.
  • Vereinfacht wird das refactoring (hier finde ich das passend) dadurch, dass es keine Übergabeparameter an die Funktion gibt.

So, die Hülle der Funktion steht, nun zum Inhalt.
Was macht die Funktion eigentlich?

  • Sie legt eine lokale Variable an, in der die aktuelle Zeit gespeichert wird.
  • Sie legt eine lokale Variable an, in der ein Wert aus der aktuellen Session gespeichert wird.
  • Wenn die aktuelle Zeit größer ist als der Wert der Session, gibt die Funktion false zurück.
  • Ist die aktuelle Zeit kleiner als der Wert der Session, dann gibt die Funktion true zurück.
  • Hier schon der erste Fehler: Was ist, wenn beide Werte gleich sind? Dieser Fall wird nicht berücksichtigt.

Nun das refactoring:

  1. Die Funktion getTimestamp() wird in der Funktion getSession() durch den Aufruf von time() ersetzt, somit fällt diese Funktion weg.
  2. Die Funktion getSession_Timeout() wird in der Funktion getSession() durch die Rückgabe von getSession_Timeout() ersetzt, somit fällt auch diese Funktion weg.
  3. Ziel der Funktion ist es, ein true oder false bei o.a. Bedingungen zurückzugeben.

Während unseres Refactorings verbessern wir auch gleich die Funktion der Funktion (*g*) und legen auch gleich fest, was passieren soll:

  • Ist die aktuelle Zeit größer wie der Wert in der Session, dann gibt die Funktion true zurück, sonst false.

Klingt einfach? Ist es auch.
Verkürzt man nun sukzessive die if…else Schleife und bedenkt, dass man die beiden lokalen Variablen nicht braucht und ersetzt diese mit ihren Entsprechungen (time() und Session-Wert),  so erhält man folgende Funktion:

function getSession()
{
  return (time() < $_SESSION[‚usrTimeout‘]);
}

Kurz, knackig und präzise. Diese Funktion erfüllt alle Anforderungen (und übererfüllt sogar diese, in dem es die alte Funktion um den Bereich “Zeit ist gleich Sessionwert” erweitert).

Für meine Behauptung oben auf die Frage “Wieviel Code davon ist nötig” würde ich nun sagen: q.e.d.

So, das war ein kleiner Ausflug in die Welt des Refactoring.
Ich hoffe, ihr habt alle was gelernt …