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Rezension: Softwarequalität in PHP-Projekten von Sebastian Bergmann und Stefan Priebsch, 2. Auflage

Man kann sich viele Bücher zum Thema Qualitätsverbesserung in IT-Projekten zulegen, manchmal kann man während der Lektüre sogar was lernen, in den wenigsten Fällen hat man es dabei mit konkreten Programmiersprachen zu tun und noch viel weniger sind in Deutsch.
Da scheint es ein wahrer Lichtblick zu sein, dass zwei der bekanntesten PHP-Experten das Standardwerk zur Qualitätsverbesserung und -sicherung noch einmal überarbeitet haben, teilweise sogar neu geschrieben haben. Herausgekommen ist ein absolutes „must-have“.

Sebastian Bergmann und Stefan Priebsch beschreiben auf circa 460 Seiten, worauf der Qualitätsbewusste PHP-Entwickler achten muss und soll. Angefangen vom „Was ist denn eigentlich Qualität und wie kann man diese Messen?“ über „und warum ist das wichtig?“ bis hin zum „Wie sag ich’s meinem Kunden“ schreiben beide in einem lockeren Stil über eines der komplexesten Themen innerhalb des Programmieralltags.

„Softwarequalität in PHP-Projekten“ ist sicherlich kein Buch zum einfachen „runter lesen“, sondern man ertappt sich öfters dabei, eine Seite nun das x-te mal gelesen und dann doch noch das Gefühl zu haben, etwas nicht richtig verstanden zu haben. Kleiner Tip: Hier hilft es sehr, die Beispiele wirklich abzutippen und das Thema mal auszuprobieren. Frei nach dem Motto „Probieren geht über Studieren“ lösen sich dann die Fragen meist in Erkenntnis auf.

Schön zu lesen sind auch die Fallbeispiele von Typo3, Zend Framework und allen weiteren. Auch die „großen“ machen Fehler und manche lassen sich hier nachlesen. Das schöne Gefühl von „die konnten es auch nicht sofort“ stellt sich ein und lässt einen etwas beruhigter zurück.

Meine Favoriten waren die Kapitel über „Legacy Code“, „Kontinuierliche Integration“ und „Bad Practices“. Ich persönlich fand ich den präsentierten Legacy Code zwar nicht legacy genug, aber das liegt sicherlich auch an mir und meinem Background. Übertragbar sind trotzdem viele der Wege und Tips auf (noch viel) älteren Code – alles schon ausprobiert 😀

Will man nun was negatives finden, man könnte anbringen, dass die Beispiele in sich manchmal nicht konsistent sind oder der eigentlich Kern, was Bergmann und Priebsch sagen wollen, nicht immer anhand der Beispiele ersichtlich wird. Hier und da hätten die Beispiele kürzer, dafür mehr auf den Kern reduziert sein können, es hätte zu etwas schnelleren „Aha!“-Momenten geführt. Aber das wäre jammern auf einem sehr hohen Niveau. Dieses Buch richtet sich definitiv nicht an Einsteiger, die sich an solchen Dingen stören würden; es richtet sich vor allem an Profis oder interessierte Fortgeschrittene, die sich noch weiter verbessern wollen, noch näher an den „perfekten Code“ kommen wollen. Und dieses Wissen zu vermitteln schafft dieses Buch locker.

Mein Tip: Kaufen, Lesen, Verstehen (nicht auswendig lernen). Ich habe selten so ein gutes (Fach-)Buch gelesen! Wenn ihr nur wenig Budget zur Verfügung habt, euch aber die Qualität eures Codes (und eures Handwerks) nicht egal ist, dann kauft dieses Buch. Ihr werdet sehr lange Lesefreude daran haben und euer Code wird es euch danken.

tl;dr: Unbedingt kaufen und verinnerlichen

Windows Developer System – Der Webserver (02)

Kommen wir in der Reihe des Windows Developer Systems nun zum Kern eures Entwickler-Systems, dem Webserver. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, welchen Webserver man als Entwickler benutzt. Die Haupt Zielplattform wird sicherlich immer noch der gute, alte Apache Webserver sein. Da wir als Windows-ianer aber etwas verwöhnt sind, was Installation und Konfiguration von Software angeht benutzen wir für diesen Teil den Zend Server. Der hat den Vorteil, dass er komplett fertig als „One-Click-Installer“ reinkommt und nichts kostet außer ein paar Minuten Zeit.

Zuerst begibt man sich auf die aktuelle ZendServer Downloadseite und wählt die für sich passende Installation aus. Aktuell gibt es dort den ZS für PHP 5.3 und PHP 5.4 zur Auswahl.

Die Downloadseite des Zend Servers

Es wird zum Download AFAIK kein Account benötigt, falls doch ist dieser kostenfrei und auf jeden Fall die Mühe wert.

Nachdem ihr den Server runtergeladen habt, könnt ihr die Installation wie gewohnt starten. Der Server ist wirklich einfach zu installieren. Beim Zielverzeichnis können wir der Einfachheit halber Den Pfad “C:\” wählen, der Server wird dann unter “C:\zend” installiert. Die kurzen Dateipfade werden uns später die Arbeit etwas leichter machen, wenn es darum geht, Virtuelle Hosts aufzusetzen – dazu später mehr.

Das wirklich schöne am Setup des Zend Servers ist, dass im Schritt “Custom Setup” ganz unten die Option “MySQL Server” angewählt werden kann und damit nicht nur ein MySQL Server runtergeladen wird, sondern das Ganze auch fix und fertig serviert und konfiguriert wird. Wirklich praktisch!

Custom Setup des Zend Servers

Die restlichen Optionen müsst ihr nach euren Anforderungen setzen, ich belasse meist alles so wie es ist und füge nur die Option des MySQL Server hinzu, dann habe ich schon ein funktionierendes System.

Die Installation dauert je nach Optionen, Downloadgeschwindigkeit und CPU ein paar Minuten. Zeit für einen Kaffee 😉

Nach der Installation _kann_ es sein, dass manche Rechner neu starten müssen, andere jedoch nicht. Tut wie euch geheißen und ihr bekommt anschließend den kompletten Zend Server als Trial-Verison für 30 Tage. Keine Angst, nach Ablauf der 30-Tage verwandelt sich die “echte” Zend Server in die “Free”-Version, die genauso als Entwickler-Basis verwendbar ist – nur ein paar Profi-Features fehlen, das wirklich wichtige bleibt aber erhalten.

Je nach Präferenz könnt ihr in den Diensten von Windows nun auch den automatischen Start von “Apache” und “MySQL Server” auf “Automatisch” belassen oder auf “Manuell” setzen. Ich setze den Apache meist auf Manuell und starte diesen bei Bedarf, der MySQL Server läuft dagegen ständig, da ich öfters mal Datenbankabfragen aus meiner IDE starte, während ich programmiere. Aber auch hier: Eure Bier, macht’s, wie’s euch beliebt.

In eurer System-Tray (neben der Uhr) habt ihr nun auch ein schickes neues Icon, ein Klick drauf und ihr könnt den Server starten, stoppen oder restarten wie es euch gefällt. Ein Doppelklick führt zu einer netten Übersicht, die in der Praxis aber kaum Bedeutung hat.

Ob ihr nun glaubt oder nicht, euer Webserver mitsamt MySQL-Server ist nun installiert und einsatzbereit. Yes, it’s that easy!

Wenn der Apache gestartet ist erreicht ihr die Konfigurationsseite des ZendServers unter der URL

http://localhost:10081/ZendServer/

Beim ersten Aufruf (oder nach einem Update) müsst ihr den Üblichen EULA’s zustimmen und angeben, ob ihr den Server als “Development” Server benutzt oder als “Production”, dann ein Password für den Admin-Zugang eintragen und fertig ist der Server!

Zend Server Dashboard direkt nach Installation

Im Punkt “Configurations” könnt ihr einzelne Komponenten (de-)aktivieren und auch alle Teile der php.ini bearbeiten, inkl. Erklärungen. Grade für Neulinge im Bereich Webserver sehr praktisch. Der Server kann nach allen Änderungen die Ihr braucht per Klick neu gestartet werden.

Der größte Teil unter dem Mneüpunkt “Applications” fällt übrigens nach dem Ende der Trial-Phase weg und betrifft eh nur Cloud-“Zeug”, was erstmal nicht von belang sein soll. Wir wollen ja unser lokales System aufbauen und die Grundlage dafür ist nun vorhanden.

Schaut euch also nun in Ruhe euren neuen lokalen Webserver an. Im nächsten Teil geht es weiter mit der Konfiguration der Virtuellen Hosts und was man damit schönes machen kann.

Windows Developer System – Die Grundlagen (01)

Ich stelle euch hier vor, wie ihr Stück für Stück eine professionelle PHP-Entwicklungsumgebung unter Windows erstellt und das ganze ohne besonders viel Aufwand. Die meisten Tutorials in dieser Richtung – zumindest die, die ich kenne – gehen immer davon aus, dass ihr Linux benutzt – und wenn doch mal Windows erwähnt wird, dann meist mit dem Seitenhieb, doch mal endlich ein „richtiges“ Betriebssystem zu benutzen.

Ich selbst habe 2 Maschinen, beide mit Windows7, und dieses Tutorial basiert daher natürlich auf dem Betriebssystem Windows. Ihr könnt aber davon ausgehen, dass ihr, wenn ihr unter Windows entwickeln wollt, keine Einschränkungen gegenüber den Linux-Leuten habt, ihr habt nur andere Kommandos – auch wenn die Pinguine euch manchmal was anderes erzählen wollen. Am Ende ist doch eh nur der Code wichtig und der läuft sowohl unter Windows wie unter Linux.

Anfangen möchte ich mit einem Überblick und nötigen Grundlagen, alles weitere kommt dann Stück für Stück. In jedem Teil findet sich ein Inhaltsverzeichnis mit den jeweils anderen Folgen dieser Serie.

Auf jeden Fall wünsch ich euch viel Spaß beim lesen und viel Erfolg beim Umsetzen.

Inhaltsverzeichnis:

Windows Developer System – Die Grundlagen

Zuallererst brauchen wir natürlich ein Windows, welches auch immer. Es sollte im Prinzip auf jedem Windows ab XP funktionieren, testen kann ich – wie oben schon erwähnt – nur auf Win7; Kommentare zu anderen Windows-Varianten wie z.B. Vista, XP oder sogar Win2000 wären nett 😉

Linuxianer oder Mac-User dürfen natürlich gern mitlesen. Bei den Anleitungen zur Installation werde ich aber gnadenlos Windows-lastig sein, dafür könnte sich das Mitlesen bei der Benutzung von PEAR und den damit verbundenen Code-Analyse-Tools aber lohnen. Mein Tipp: Dabeilesen ist alles 😉

Eure Festplatte sollte noch ein paar MB oder besser GB Platz haben, natürlich vor allem für die „große“ Software wie den Webserver und die lokale Datenbank, als auch für eine professionelle IDE … die Puristen unter euch können natürlich auch weiterhin im Notepad2, Notepad++ oder dem Programmers Notepad arbeiten; viele Features einer IDE können einem Entwickler in der täglichen Arbeit allerdings sehr viel lästige Arbeit abnehmen (siehe die 10 Regeln für Entwickler – Punkt 3).

Die Frage an dieser Stelle lautet: „Warum sollte ich das machen?“. Die Antwort ist trivial: Weil es deine Arbeit verbessert und erleichtert, weil es dir viele Möglichkeiten gibt, dich selbst und deine Fähigkeiten zu verbessern. Und bestimmt noch mehrere Dutzend Antworten, die dir aber auch alle im Laufe dieses Tutorials klar werden. Darum!

Von hier aus geht es nun also nahtlos weiter zum nächsten Punkt, dem downloaden und installieren des lokalen Webservers.